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Fälschungssicherheit für ein PKW Schein. Durch eine Chipkarte?

oder neues Erfassungssystem der N.W.O. , Roy

01.12.2001 SPD erwägt Umstellung des Kfz-Scheines auf Chipkarte

" Die Chipkarte wäre viel praktischer und fälschungssicher"

Berlin - In der SPD gibt es offenbar Überlegungen, künftig Kfz-Briefe und Fahrzeugscheine auf das Kreditkartenformat umzustellen. Die SPD-Verkehrsexpertin im Bundestag, Rita Streb-Hesse, sagte der "Bild"-Zeitung: "Die Chipkarte wäre viel praktischer und fälschungssicher".

Umrüstung wird bereits geprüft

Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) lässt der Zeitung zufolge die Umrüstung auf Chipkarten bereits prüfen. Die Dekra habe schon ein Modell der so genannten Kfz-Card entwickelt. Auf dem Prototyp der Karte seien Angaben über Fahrzeug und Halter lesbar aufgedruckt. Weitere Daten, wie zum Beispiel der nächste ASU- oder TÜV-Termin, seien auf einem Chip gespeichert. (sa/dpa)

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Schlaue Haushaltgeräte in Kommen / PC-WELT 5/2002 Seite 29. Noch dieses Jahr sollen vernetzte Haushaltsgeräte auf den Markt kommen, die sich über ein Terminal programmieren und steuern lassen. Außerdem kann das Terminal als Fernseher, Web-Browser und Überwachungszentrale dienen. Die Mitglieder des Verbandes für Haushaltsgeräte ( http://www.ceced.org/) müssen sich bloß noch auf einen gemeinsamen Standard zur Datenübertragung einigen. Gut im Rennen liegt die Powerline Communication (PLC), bei der etwa Mikrowelle und Waschmaschine über die Stromleitung kommunizieren.

Wo ist ein Sinn dabei, das Elektrogeräte sich ,,Unterhalten” können, außer es wird FÜR UNSERER Überwachung benützt?

Wer hat WIRKLICH den Nutzen davon?, Roy

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Quelle=AOL 24.05.2002

Big Brother wacht im Oberarm

Eine Familie aus Florida hat sich einen Chip unter die Haut pflanzen lassen, über den Gesundheitsdaten abgerufen werden können. Nach Angaben des Herstellers ermöglicht der Chip vor allem in Notfällen sehr schnelle Hilfe. Kritiker befürchten, dass die Technologie zu Überwachungszwecken missbraucht werden könne.

Ein Segen für Schwerkranke?
Wer wissen will, wie es in der Notaufnahme zugeht, sollte Jeff Jacobs fragen. Der Mann hat einen schweren Autounfall, eine Krebserkrankung und mehrere Operationen hinter sich. Einige Male wurde er bewusstlos in ein Krankenhaus eingeliefert. Doch damit nicht genug: Der 48-jährige leidet unter Allergien und einem chronischen Augenleiden. Tagtäglich nimmt er einen komplizierten Medikamentencocktail zu sich. Ein weiterer Kollaps könnte zur tödlichen Gefahr werden, sollte Jacobs bewusstlos werden und ein Mittel erhalten, das sich mit seinen starken Medikamenten nicht verträgt.

Ein gerade mal reiskorngroßer Chip in Jacobs Oberarm soll das verhindern. Im Falle eines Zusammenbruchs oder einer Ohnmacht können Ärzte mit Hilfe eines Scanners eine Nummer vom Chip abrufen. Durch Eingabe der Zahlenkombination in eine Datenbank erfahren sie, welche Medikamente der Mann bekommt. Seine Frau und sein Sohn ließen sich ebenfalls den sogenannten VeriChip unter die Haut des Oberarms spritzen, weil sie nach eigener Aussage ebenfalls unter Allergien leiden. Zudem habe der technikbegeisterte Sohn seine Eltern ermutigt, auf diesem Weg zu Pionieren zu werden.

Der Eingriff dauerte nur wenige Minuten und wurde in den USA zum Medienspektakel. Schon Wochen im Voraus hatten sich die US-Fernsehsender ABC und NBC um die Übertragungsrechte gerissen. Am Freitag zeigte schließlich NBC in einer siebenminütigen Live-Schaltung, wie die Jacobs zu Cyborgs wurden.

Hersteller hofft auf riesige Gewinne

Mit ihren Lobreden auf die neue Technologie bescherte die Familie der finanziell angeschlagenen Herstellerfirma Applied Digital Solutions (ADS) eine erstklassige PR. Das Unternehmen hatte einen radikalen Sparkurs fahren müssen, um nicht vor der Markteinführung des VeriChip pleite zu gehen. Die Aktie verlor in den letzten zwei Jahren zeitweilig 80 Prozent ihres Wertes und lag lange Zeit unter 50 US-Cent, bevor sie sich im April - mit der Genehmigung des Chips durch die US-Gesundheitsbehörde - erholte.

Durch die Werbeverkaufsshow aus dem firmeneigenen Behandlungsraum in Boca Raton, Florida, erhofft sich das Unternehmen nun ein blühendes Geschäft. Nach Firmenangaben werde der Chip vor allem bei Alzheimer-Erkrankten und bei Notfällen schnelle Hilfe ermöglichen. Hunderte Menschen warten bereits darauf, dass sie den 200 Dollar teuren Chip eingepflanzt bekommen. Der Preis für die zugehörigen Lesegeräte dürfte zwischen 1000 und 3000 Dollar liegen, allerdings will ADS die Scanner zunächst kostenlos an Kliniken vergeben.

Das Unternehmen hat schon weitere Einsatzfelder für seine Technologie im Auge. Vor allem der Sicherheitsbereich wird seit dem 11. September als El Dorado angesehen. Der Chip könne zum Beispiel als Ausweis eingesetzt werden oder Daten für Zugangskontrollen bereithalten, heißt es aus Firmenkreisen. In naher Zukunft solle er mit dem sogenannten Digital Angel kombiniert werden.

Das Gerät, das die gleichnamige Tochterfirma von ADS herstellt, ist so groß wie eine Zigarettenschachtel und wird bisher noch zur Beobachtung von Blutdruck und Herzfrequenz eingesetzt. Zugleich ist es aber mit dem Navigationssystem GPS gekoppelt. So lässt sich der Träger des Digital Angel via Satellit auf den Meter genau orten. ADS will aus beiden Geräten eines machen – ein münzgroßes Implantat mit erweiterter Speicherkapazität, das seinen Träger überall auffindbar macht.

Technik ermöglicht totale Überwachung

Nach eigenen Angaben steht ADS schon in Verhandlungen mit Gefängnisbetreibern in Kalifornien. Der Chip könne in Zukunft als digitale Leine für Häftlinge eingesetzt werden, die auf Bewährung entlassen worden sind, heißt es. Auch reiche Südamerikaner würden Interesse an der Technologie bekunden, da sie in ständiger Angst vor Entführungen seien.

Auf besonderes Unbehagen stieß der Vorschlag von Firmenchef Richard Sullivan, den Chip Einwanderern ohne amerikanische Staatsbürgerschaft zu verpassen. Man könne sie so besser kontrollieren.

Es sind solche Äußerungen, die Datenschützern und Bürgerrechtlern das Blut in den Adern gefrieren lassen. Ihrer Meinung nach lädt die Technologie geradezu zum Missbrauch ein. „Nicht auszudenken, wenn ein solcher Chip irgendwann den Ausweis ersetzt und wichtige persönliche Daten darauf abgelegt werden,“ warnt Chris Hoofnagle vom Electronic Privacy Information Center (EPIC). Er fürchtet die Überwachung des Bürgers auf Schritt und Tritt.

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Digital Angel“ – ein Weg zur totalen Überwachung?

Ein sehr irdisches Super-Implantat · Die Fakten

von Grazyna Fosar und Franz Bludorf

Glauben Sie an einen Schutzengel? Wenn ja, dann kann er Ihnen vielleicht schon bald nicht mehr helfen! Wenn nein, dann gewöhnen Sie sich schon einmal langsam daran, dass es ihn gibt. Allerdings hat der „Schutzengel“, von dem wir hier reden, keine Flügel, sondern er ist ein Mikrochip, den man auch Ihnen schon sehr bald unter die Haut implantieren kann.

Was ist ein Digital Angel?

Digital Angel ist ein Mikrochip, der eine Verbindung herstellt zwischen Biosensor-Technologie und Global Positioning System (GPS, ein satellitengestütztes Navigationssystem, mit dessen Hilfe man seine genaue Position auf der Erde feststellen kann). Laut Patent wurde der kleine Bio-Schutzengel gezielt für den Einsatz beim Menschen entwickelt und kann seinen Träger das ganze Leben begleiten.

Der Miniatursender und –empfänger, den man so harmlos „Engel“ nennt, wird entweder körpernah getragen oder sogar unter die Haut implantiert. Das Gerät kann unterschiedliche Daten senden und empfangen und in jedem Moment vom satellitengestützten GPS-System lokalisiert werden.

Außer diesem Anpeilen der Menschen kann der „Engel“ unterschiedliche menschliche Vitalfunktionen überwachen, in gewissem Rahmen Diagnosen erstellen und Daten an eine Basisstation auf der Erde übertragen, die an das Internet angeschlossen ist.

Droht dem Träger etwa ein Herzinfarkt, wird sogar ein spezieller Impuls erzeugt, der einen Anruf bei der Feuerwehr auslöst und daher sofortige ärztliche Hilfe in die Wege leitet.

Der Digital Angel misst bereits heute ständig den Blutdruck, die Körpertemperatur, den Puls sowie nach Bedarf weitere Parameter wie z. B. den Blutzuckerspiegel. Für zukünftige Modelle kündigt der Hersteller sogar noch kompliziertere Überwachungsfunktionen wie etwa komplette EKG- und EEG-Messungen an.

Über diese medizinischen Funktionen hinaus dient das Gerät natürlich auch dazu, vermisste Personen aufzufinden, und das nicht nur für die Polizei. Angehörige können auf diese Weise jederzeit ein Kind wiederfinden, das sich allein irgendwo verlaufen hat, oder eine ältere Person, die beispielsweise an der Alzheimer Krankheit erkrankt ist und sich nicht mehr zurechtfindet. Mehr noch: die Angehörigen können nicht nur sofort erfahren, wo sich die Person befindet, sondern auch, ob sie wohlauf ist.

Klingt gut, nicht wahr?

Der Digital Angel soll den Menschen das Leben erleichtern, indem er sie immer überwacht, beschützt und dafür sorgt, dass jede Ehefrau ständig wissen kann, wo sich ihr Mann befindet.

Klingt es immer noch gut? Sehen wir weiter.

Wer stellt „Digital Angel“ her?

Beim „Digital Angel“ handelt es sich um das neueste High-Tech-Produkt der Firma Applied Digital Solutions. Dies ist nicht etwa eine Briefkastenfirma eines dubiosen Garagenbastlers. ADS-Aktien werden an der NASDAQ in New York gehandelt, und das Unternehmen gehört zu den fünf erfolgreichsten Firmen der Welt auf dem Gebiet der Elektronik. Die Firma arbeitet auf der sogenannten „I3 Services Platform“: „Intelligent Integrated Information Services“. Das Hauptquartier des Unternehmens befindet sich in Saint Paul, Minnesota.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten des „Digital Angel“

Im Dezember 1999 gab Applied Digital Solutions bekannt, die Patentrechte an der Erfindung erworben zu haben. Bereits bei dieser Gelegenheit nannten die Vertreter des Unternehmens weitere Anwendungsmöglichkeiten des Chips, die teilweise weit über die genannten Lokalisierungs- und medizinischen Überwachungsfunktionen hinausgehen, und zwar Anwendungen in den Bereichen Justiz und Sicherheit.

Neben der Möglichkeit, verirrte Personen wiederzufinden, geht es auch um das Lokalisieren von Entführungsopfern sowie von „militärischem, diplomatischem und anderem wichtigen Regierungspersonal“.

Man könne zudem mit Hilfe des Digital Angel Personen identifizieren, etwa zum Zwecke der Sicherheit des elektronischen Handels (z. B. im Internet oder bei Geldautomaten).

An dieser Stelle hört wohl endgültig der Spaß auf.

Zum einen beweist die letztgenannte Anwendung eindeutig, dass der Digital Angel keineswegs nur die Position und medizinische Daten übermittelt. Schließlich kann man einen Menschen wohl kaum anhand seines Pulsschlages oder Blutdrucks identifizieren.

Dementsprechend gibt die Firma auch an, der Digital Angel ermögliche eine „optimale, volle Identifikation von Personen“, wobei sogar so spezielle Daten überprüft werden können, ob die Person etwa im Besitz eines Waffenscheines ist.

Zum anderen ist auch die Sache mit dem Auffinden von Entführungsopfern eine zweischneidige Sache. Solange es nur um ältere Familienangehörigen geht, die an Alzheimer leiden und sich dann beim Spaziergang verlaufen, kann die Familie sicher tatsächlich durch gezielte Anschaffung eines solchen Gerätes etwas mehr Sicherheit gewinnen.

Niemand kann jedoch vorhersagen, wer im Laufe seines Lebens einmal Opfer einer Entführung werden wird. Man kann Geiseln nicht gezielt mit derartigen Peilsendern ausrüsten, da sie ja in diesem Moment bereits gekidnapped sind. Der „Digital Angel“ hilft also zweifelsohne bei Entführungen nur dann, wenn alle Menschen mit ihm bereits vorher ausgerüstet sind.

Und das ist bei weitem noch nicht alles, wie der Präsident von Applied Digital Solutions, Richard Sullivan, wörtlich sagte: „Wir glauben, sein (des Digital Angel, Anm.d.Autoren) Potential zur Verbesserung der persönlichen und kommerziellen Sicherheit und zur Anhebung der Lebensqualität für Millionen von Menschen ist praktisch unbegrenzt.“

Wie funktioniert der „Digital Angel“?

Im Prinzip ganz einfach. Ein Chip, der unter die menschliche Haut implantiert wird, empfängt ein Signal aus dem Satellitennetz. Er selbst braucht keine Batterie, da er durch die Energie des Körpers versorgt wird. Nachdem ein Signal empfangen worden ist, wird es zu einer Bodenstation übertragen, die ein autorisierter Empfänger im Internet ist. Diese Bodenstation kann dann in jedem Moment die Position und die persönlichen und medizinischen Daten des betreffenden Menschen abrufen.

Die Energieversorgung des Gerätes ist so angelegt, dass es vollkommen wartungsfrei ist und niemals zu einem Batteriewechsel ausgebaut werden muss. Es kann sich die Energie direkt von den Muskelbewegungen des Menschen holen, oder – was noch schlimmer klingt – die Energieversorgung und Aktivierung des Chips kann auch durch eine externe GPS-Kontrollstation erfolgen.

Damit das Ganze nicht nach einer neuen „Verschwörungstheorie“ klingt, hier ein Zitat aus einem Interview von WorldNetDaily mit dem leitenden Wissenschaftler von Applied Digital Solutions, Dr. Peter Zhou, worin er sagte: „Ich glaube, das Implantat wird so populär werden wie Handys oder Schutzimpfungen. Digital Angel wird eine Verbindung von Dir und der elektronischen Welt. Es wird Dein Wächter und Beschützer. Es wird Dir Gutes tun. Wir werden ein Hybrid sein aus elektronischer Intelligenz und unserer eigenen Seele.“

„Digital Angel“ ist keine Science Fiction! Er ist bereits auf dem Markt!

Die erste Version des Digital Angel wurde im Oktober 2000 der Öffentlichkeit vorgestellt im Rahmen einer groß angelegten Präsentation in New York vor über 300 geladenen Gästen, darunter der US-Wirtschaftsminister und andere Regierungsbeamte, potentielle Lizenznehmer und Joint-Venture-Partner sowie Pressevertreter.

ADS-Präsident Richard Sullivan sagte bei dieser Gelegenheit: „Das Interesse an diesem Gerät ist sehr groß. Die Reaktionen sind sehr positiv. Wir erhalten viele Fragen, aber auch viele konstruktive Vorschläge bezüglich der Anwendung des Digital Angels. Alle sind an diesem Gerät interessiert, von Telekommunikationsfirmen bis zur Welt der Hochfinanz an der Wall Street.“

Sullivan kündigte an, der Digital Angel würde dem Unternehmen in den nächsten Jahren geschätzte 70 Milliarden Dollar einbringen.

Obwohl das Feld zum Missbrauch, wie wir gesehen haben, unglaublich groß ist, lassen sich weite Kreise der amerikanischen Bevölkerung davon nicht beeindrucken.

Schon jetzt melden sich die Menschen in Scharen, um das niedliche kleine Schutzengelchen zu bekommen. Das Interesse ist riesig.

Seit fünf Jahren liefen bereits geheime Tests mit diesem Chip mit freiwilligen Testpersonen. Die Londoner „Times“ schrieb dazu im Jahre 1998: „Unter 45 Personen, die zuerst an den geheimen Tests teilgenommen hatten und denen man den Chip implantiert hatte, befanden sich hauptsächlich Filmstars und Kinder von Millionären.“

Früher waren es zumeist die „bösen Außerirdischen“, die angeblich die Menschen mit Implantaten quälten. Heute sehen wir, dass offenbar seit Jahrzehnten bereits von Menschen an Menschen eine Technologie erprobt wurde (natürlich anfangs zumeist unfreiwillig), die jetzt zur Marktreife gediehen ist. Außerdem haben die Geschichten über die angeblichen „außerirdischen Implantate“ viele Menschen so desensibilisiert, dass sie inzwischen offenbar schon so weit sind, ein Implantat „chic“ zu finden.

Kritische Stimmen aus Amerika

Unterschiedliche Organisationen haben schon jetzt angekündigt, dass sie sich energisch gegen eine mögliche Pflichtimplantierung des Chips einsetzen würden. George Getz, ein amerikanischer Politiker, sagte: „Schließlich hat keine Regierung jemals jemanden dazu gezwungen, einen Führerschein zu besitzen. Aber probieren Sie, ihn nicht zu haben. Wenn alle von der Bank, der Autovermietung, dem Hotel bis zum Lebensmittelladen verlangen, dass Sie ihn vorzeigen, damit Sie an ihre Dienstleistungen kommen können. Das bedeutet, dass ein Führerschein praktisch Pflicht ist (in Amerika, wo es keine Personalausweise gibt, Anm. d. Autoren). Wenn die Regierung Sie zwingen kann, Ihre Fingerabdrücke zu registrieren, um Ihnen einen Führerschein auszustellen, warum könnte sie Sie nicht dazu zwingen, ein Implantat unter Ihrer Haut zu tragen? Das sind die Unterschiede, die den Grad und nicht die Art des Zwangs zeigen. Deshalb ist es so wichtig, dass eine Verletzung der Privatsphäre durch Machtstrukturen schon an der Wurzel bekämpft wird.“

Marc Rotenberg, der Direktor des Electronic Privacy Information Center in Washington, kommentiert den elektronischen Schutzengel folgendermaßen: „Ich denke, die Benutzung von Implantaten zur Lokalisierung ist der Übergang in ein neues Territorium. Es bringt uns dem Orwellschen 1984 näher.“

Werden in der Zukunft Implantate zur Pflicht?

Eine von Elaine M. Ramish für das Franklin Pierce Low Center vorbereitete Studie kommt zu dem Schluss, dass eine allgemeine Pflicht der Identifikation mit Hilfe der Implantat-Technologie in zwei Etappen erreicht werden könnte. Zuerst freiwillig, damit das Implantat als nutzvoll erkannt werden kann. Dann könnte man die Implantation als eine Pflichtprozedur einsetzen.

In Deutschland läuft die Desensibilisierungsstrategie hinsichtlich der relativ unkontrollierten Verfügbarkeit persönlicher Daten etwas anders als in den USA. Wir meinen die jüngst geäußerten Pläne der Bundesregierung, medizinische und diagnostische Daten (zwangsweise!) auf den Chipkarten der Krankenkassen zu speichern. Der geplante Sicherheitsgewinn für den Patienten ist pure Augenwischerei. Wenn der Arzt bei Medikamenten, die ihm der Patient nennt, Wechselwirkungen nicht erkennt, wird er sie wohl auch übersehen, wenn er die Daten von der Chipkarte abliest. Auf jeden Fall steht der Nutzen in keinem Verhältnis zu der Gefahr, wer außer dem der Schweigepflicht unterliegenden Arzt noch so alles diese Daten lesen und auswerten kann. Schließlich kann man PC-kompatible Chipkarten-Lesegeräte für ein paar Mark in jedem Elektronik-Supermarkt kaufen.

Auch in den USA hat man die breite Masse der Menschen nicht sofort mit der doch nicht so ganz unumstrittenen Implantat-Technologie konfrontiert. Für die Markteinführung des Digital Angel entwickelte man jedenfalls erst einmal eine entschärfte Version, die in einer simplen Armbanduhr eingebaut ist. Offenbar ist das Vertrauen der Bevölkerung in die neue Technologie doch nicht so groß, wie es die euphorischen Kommentare der Firmenvertreter vermuten lassen.

Die vergleichsweise eher harmlose Armbanduhr ermöglicht es, auf sanfte Weise die Kundschaft von den versprochenen Vorteilen des Digital Angel zu überzeugen und bestehende Vorurteile abzubauen.

Ohnehin könnte sich in der aktuellen Lage, angesichts eines stark erhöhten Sicherheitsbedürfnisses der Bevölkerung und starker Ängste vor Terrorakten und anderen Gewaltverbrechen die allgemeine Stimmungslage sehr schnell ändern.

Wenn man die Website von Applied Digital Solutions aufruft, sieht man jedenfalls bis heute nur die genannte Armbanduhr-Version des Digital Angel. Die Möglichkeit von Implantaten wird hier mit keinem Wort erwähnt.

Sehen die Firmenbosse nicht, wie sie sich selbst widersprechen, wenn sie gleichzeitig auf diesen Webseiten anpreisen, das Gerät eigne sich auch dazu, entlaufene Hunde wiederzufinden (seit wann tragen Hunde Armbanduhren?) oder Entführte zu lokalisieren (eine Armbanduhr könnte der Kidnapper bei seiner Geisel schnell finden und aus dem Fenster des Fluchtfahrzeugs werfen)?

„Digital Angel“ und „die Welt danach“

Wenn wir „die Welt danach“ (d. h. nach dem 11. September 2001) betrachten, so kommt man nicht umhin, neben den verständlichen Sicherheitsbedürfnissen der Staaten und ihrer Bürger auch die andere Seite der Medaille zu betrachten:

Inwieweit besteht eine Gefahr, dass ein Digital Angel nicht auf längere Sicht nicht nur als Sender, d. h. zur Überwachung, sondern auch als Empfänger benutzt werden könnte?

Dass der Digital Angel grundsätzlich ein Empfänger ist, steht außer Frage. Er empfängt Peilsignale von den GPS-Satelliten und eventuell elektromagnetische Signale von der Bodenstation zur Sicherung der Energieversorgung. Wer schützt uns eigentlich davor, dass in derartige Signale nicht unbemerkt weitere Informationen eingebettet werden könnten, die im Extremfall einen Menschen sogar zu Handlungen veranlassen könnten, deren er sich gar nicht bewusst ist und die er vielleicht bewusst niemals ausführen würde? In einer Zeit, da das Phänomen der „Schläfer“ unsere Schlagzeilen beherrscht, die jahrelang als scheinbar unbescholtene Bürger (und gleichzeitig potentielle Zeitbomben) unerkannt unter uns leben, müssen auch solche Fragen erlaubt sein. Wird der Digital Angel als „Im-Plan-Tat“ in Zukunft der erste Schritt zu einem „Super-Schläfer“ sein?

Der Digital Angel kann nicht nur zu einem Zeitalter der totalen Überwachung der Bevölkerung führen, sondern sogar zur Verhaltenssteuerung! Wie kann man in einer solchen Situation eigentlich noch die „bösen Buben“ von den „Guten“ unterscheiden?

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