Kapitel 1 1
Paulus, der nach dem Willen Gottes, unseres Erretters, und Christi Jesu, unserer Hoffnung, ein Apostel Jesu Christi wurde, sendet seinem echten Glaubenssohn Timotheus seinen Gruß. 2 Gnade,
Erbarmen und Friede möge dir zuteil werden von Gott, dem Vater, und unserm Herrn Christus Jesus. 3 Auf meiner Reise nach Mazedonien bat ich dich, in Ephesus zu
bleiben. Dort solltest du gewissen Leuten einschärfen, keine von der Wahrheit abweichende Lehre vorzutragen 4 und sich nicht auf das Studium von nichtssagenden Berichten und endlosen
Geschlechtsregistern zu verlegen. Derartige Studien drehen sich mehr um spitzfindige Untersuchungen, als um das geistige Bauwerk Gottes, das im Glauben besteht. 5 Was wir jedoch mit unserer
Predigt erzielen wollen, ist jene Liebe, die aus reinem Herzen, aus einem guten Gewissen und aus einem echtem Glauben kommt. 6 Einige haben dieses Ziel aus dem Auge verloren und dreschen in
ihren Auseinandersetzungen leeres Stroh. 7 Sie möchten als Gesetzesgelehrte angesehen werden; aber sie besitzen nicht das geringste Verständnis für die Bedeutung der von ihnen gebrauchten
Ausdrücke, noch für die Dinge selbst, über die sie so zuversichtliche Behauptungen aufstellen. 8 Wohl wissen wir, dass das Mosaische Gesetz an sich vortrefflich ist, wenn man es nach dem wirklichen
Sinn des Gesetzes anwendet. 9 Das eine muss man dabei bedenken, dass für Leute mit einer rechtlichen Gesinnung überhaupt kein Gesetz gemacht wird, sondern nur für Frevler und solche, die sich
keiner Ordnung fügen wollen; für Gottlose und ähnliche Sünder; für die, denen weder Göttliches noch Menschliches heilig ist; für Leute, die sich an Vater und Mutter vergreifen; 10 für Mörder, Unzüchtige,
Knabenschänder, Menschenhändler, Lügner, Meineidige; 11 überhaupt für alle die, deren Taten in Widerspruch stehen mit der gesunden Lehre, die in jener herrlichen Heilsbotschaft des seligen
Gottes niedergelegt ist, mit deren Verkündigung ich betraut wurde. 12 Auch ich bin unserm Herrn Jesus Christus, der mir die Kraft dazu verlieh, von Herzen dankbar dafür, dass er mir so viel Vertrauen
schenkte, mich zu seinem Dienst zu berufen. 13 Vorher war ich ein Lästerer seines Namens, ein Verfolger seiner Gemeinde, ein übermütiger Frevler; doch ich fand Erbarmen, denn ich hatte aus
Unwissenheit gehandelt, da ich damals den wahren Glauben noch nicht kannte. 14 Wie eine hochgehende Flut strömten die Wogen der Gnade unsers Herrn in mein Leben und trugen mit sich die Kräfte
des Glaubens und der Liebe, die in der Gemeinschaft mit Christus Jesus wirksam sind. 15 Es ist eine zuverlässige Lehre, von jedem dankbar anerkannt werden sollte, dass Christus Jesus in die Welt
kam, um die zu erlösen, welche die Sünde des Abfalls von Gott begangen hatten. Davon bin ich selbst einer der schlimmsten. 16 Aber aus dem Grunde wurde mir Erbarmen zuteil, weil Christus
Jesus an mir zuerst seine ganze Langmut beweisen wollte. Ich sollte als Musterbeispiel dienen für alle, die zum Glauben an ihn kommen und das künftige Heil erlangen werden. 17
Dem König aller Zeiten, dem unsterblichen, unsichtbaren, alleinigen Gott sei Ehre und Preis für alle Zeiten! Amen. 18 Diese Belehrung sende ich dir deswegen, mein lieber Sohn
Timotheus, weil Botschaften der Geister Gottes, die sich auf dich bezogen, mich dazu veranlassen. 19 Diesen Botschaften gemäß sollst du den guten Kampf bis zum Ende kämpfen, am Glauben unentwegt
festhalten und ein gutes Gewissen bewahren. Gewisse Leute haben das, was man 'gutes Gewissen' nennt, einfach von sich geworfen und am Glauben Schiffbruch gelitten. 20 Zu diesen gehören Hymenäus
und Alexander, die ich den Satansmächten als Werkzeuge habe überlassen müssen, damit sie unter deren Behandlung so mürbe gemacht werden, dass sie es unterlassen, andere zu schmähen. Kapitel 2
1 Zuerst nun sollst du ermahnt werden, dass Bitten, Gebete, Fürbitten 2 und Danksagungen für alle Menschen zu verrichten sind, auch für Könige und alle obrigkeitlichen Personen, damit wir ein
Leben des Friedens und der Ruhe in aller Frömmigkeit und Gottestreue führen können. 3 Das ist gut und Gott, unserm Retter, wohlgefällig; 4 denn sein Wille ist es, dass alle Menschen gerettet
werden und zur vollen Erkenntnis der Wahrheit gelangen. 5 Denn es ist nur ein Gott und nur ein Mittler zwischen Gott und Menschen; dieser Mittler ist Christus Jesus infolge seiner Menschwerdung. 6 Er
gab sich selbst als Lösegeld für alle hin. Die Predigt dieser Wahrheit wurde überall dort verkündigt, wo die Umstände dafür geeignet erschienen. 7 Als Herold und Apostel dieser Wahrheit wurde auch
ich bestellt, und zwar soll ich in Sachen des Glaubens und der Wahrheit ein Lehrer für die Nichtjuden sein. Was ich hier sage, ist die Wahrheit und keine Lüge. 8
Es ist mein Wunsch, dass die Männer bei jeder gottesdienstlichen Versammlung reine Hände zum Gebet erheben, und dass ihre Herzen nicht befleckt sind mit Streit und Zwietracht. 9
Ebenso wünsche ich, dass auch die Frauen in anständiger Kleidung zum Gottesdienst erscheinen; ihr Schmuck soll Schamhaftigkeit und Sittsamkeit sein, nicht künstliche Haarflechten, Goldgeschmeide, Perlen oder kostbare Gewänder;
10 sie sollen so gekleidet sein, wie es für Frauen geziemt, die durch ihr äußeres gutes Benehmen die wahre Gottesverehrung predigen sollen. 11 Eine Frau lerne die
Wahrheit durch ruhiges Zuhören und in ganz bescheidenem Schweigen. 12 Keiner Frau gestatte ich, als Lehrer aufzutreten oder sonstwie sich über den Mann zu stellen. 13 Sie soll sich vielmehr
einer ruhigen Zurückhaltung befleißigen. Adam wurde ja zuerst erschaffen, dann erst Eva. 14 Und nicht Adam wurde verführt, sondern das Weib wurde verführt und beging die Sünde des Abfalles. 15
Das Weib wird sein Heil dadurch wirken, dass es Kindern das Leben schenkt; doch die Voraussetzung ist, dass es im wahren Glauben und in einem heiligen Lebenswandel in aller Demut verharrt. Kapitel 3
1 Eine volkstümliche Redensart lautet: 'Wer sich um ein Amt bewirbt, erstrebt eine vortreffliche Lebensaufgabe.' 2 Für das Amt eines Bischofs kommt nur ein Mann in Frage, dem keiner etwas
vorwerfen kann; er muss ferner verheiratet sein und seiner Frau stets die Treue gehalten haben; er muss nüchtern, verständig, ehrenhaft, gastfreundlich und fähig sein, andere zu belehren; 3 er darf nicht zu
denen gehören, die dem übermäßigen Weingenuss frönen und infolgedessen leicht streitsüchtig werden. Er muss vielmehr sanft, friedfertig und frei von Geldgier sein. 4 Seinem eigenen Haushalt
muss er in vorbildlicher Weise vorstehen können und seine Kinder mit aller Würde zum Gehorsam erziehen. 5 Denn wenn ein Mann seiner eigenen Familie nicht vorzustehen weiß, wie sollte er da
befähigt sein, die Aufsicht über die Gemeinde Gottes zu führen. 6 Es darf Keiner sein, der sich erst vor kurzem bekehrte; denn sonst besteht die Gefahr, dass er ein Opfer des Eigendünkels wird und auf
Maßnahmen verfällt, die ihm vom Teufel eingegeben werden. 7 Auch muss er sich bei den Nichtchristen eines guten Rufes erfreuen, damit er bei ihnen nicht in übles Gerede kommt und in das Netz des Teufels gerät. 8 Ebenso müssen auch seine Gehilfen achtbare Männer sein, nicht doppelzüngig, nicht dem Trunke ergeben; keine, die schnödem Gewinn nachjagen; 9 vielmehr Männer, welche die Geheimnisse, die
ihnen der Glaube enthüllt, in reinem Herzen tragen. 10 Auch sie sollen zunächst einer Prüfung unterzogen werden und erst dann ihr Amt übernehmen, wenn sie als unbescholten erfunden wurden. 11
Ebenso sollen ihre Frauen achtbare Personen sein, nicht klatschsüchtig, sondern ernst und in jeder Weise zuverlässig. 12 Auch die Gehilfen müssen verheiratet sein und ihrer Frau stets die
Treue gehalten haben; in der Kindererziehung und in der Leitung der eigenen Familie müssen sie vorbildlich sein. 13Wenn sie ihre Berufspflichten treu erfüllen, gewinnen sie für sich selbst die
Achtung und das Vertrauen ihrer Umgebung und können in Sachen des Glaubens an Jesus Christus mit rückhaltlosem Freimut auftreten. 14 Obschon ich hoffe, dich bald besuchen zu können, so wollte ich
dir dies doch noch schreiben für den Fall, dass mein Kommen sich verzögern sollte. 15 Aus diesem Schreiben solltest du entnehmen, wie der Haushalt Gottes geführt werden muss. Zum Haushalt Gottes
gehört diejenige Gemeinde, in der die Kraft Gottes ihre Wirkung entfaltet und die Gemeinde zu einer Säule und einem Bollwerk der Wahrheit macht. 16 In ihr bekennen wir öffentlich, wie groß das
Geheimnis ist, das unsere Religion in sich birgt, - jenes Geheimnis, das als Mensch hernieder kam, - das die Vollkommenheit erlangte im Geiste, - das seinen Aposteln erschienen ist, - das gepredigt wurde in
der von Gott getrennten Geisterwelt, - auf das man im Weltall sein Vertrauen setzte - und das dann wieder zur Höhe geführt wurde in Herrlichkeit. Kapitel 4 1
Die Geisterwelt Gottes erklärt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom wahren Glauben abfallen werden, indem sie sich Geistern des Truges zuwenden und Lehren verbreiten, die von Dämonen stammen. 2
Sie werden dazu verführt durch das heuchlerische Gebaren von Lügenpredigern, die ihrem eigenen Gewissen ein Brandmal der Schuld aufdrücken. 3 Diese Leute
verbieten das Heiraten; sie verlangen, dass man sich gewisser Speisen enthalte, die Gott dazu geschaffen hat, damit die Gläubigen und alle, welche die Wahrheit voll erkannt haben, sie mit Dank gegen Gott genießen. 4
Denn alles von Gott Geschaffene ist gut; nichts kann zu den verbotenen Dingen gehören, wenn bei seiner Benutzung ein Dankgebet zu Gott vernichtet werden kann. 5 Es ist ja durch das
Schöpferwort Gottes, sowie durch das Gebet geheiligt. 6 Trage dies deiner Gemeinde vor, und du wirst ein ausgezeichneter Diener Christi sein. Du hast ja die Glaubenswahrheiten und deren
wunderbare Erklärung schon mit der Muttermilch in dich aufgenommen; du hast auch alles treu befolgt. 7 Darum lasse die wertlosen Alt-weiberfabeln beiseite! 8 Übe dich in der wahren
Frömmigkeit! Denn körperliche Abtötungen bringen wenig Nutzen. Die echte Frömmigkeit dagegen ist von höchstem Werte; denn sie birgt das geistige Leben für jetzt und für die Zukunft in sich. 9 Wir
können uns ganz auf die Wahrheit unserer Lehre verlassen. Sie verdient es daher, von allen angenommen zu werden. 10 Denn der Grund, weshalb wir uns Mühe geben, sie zur Richtschnur unseres
Lebens zu machen, besteht darin, dass wir unsere Hoffnung auf Gott, die Quelle alles Lebens, gesetzt haben. Er ist der Retter aller Menschen. Er rettet sie in der Reihenfolge, wie sie zum Glauben an ihn gelangen.
11 Das ist die Lehre, die du ihnen verkünden und in der du sie unterrichten sollst. 12 Keiner soll dich wegen deiner Jugend geringschätzig behandeln. Tritt so auf, dass du in allem, was du
sprichst und tust, ein Vorbild für die Gläubigen bist, - ein Vorbild in der Liebe, ein Vorbild im Glauben, ein Vorbild in der Sittenreinheit! 13
Fahre fort mit dem Vorlesen der Schriften und den daran sich anschließenden Ermahnungen und Belehrungen, bis ich komme! 14 Vernachlässige diese Gabe nicht, die dir in besonderem Maße
zugeteilt wurde! Sie wurde dir damals verliehen, als die Ältesten infolge einer Geisterbotschaft dir die Hände auflegten. 15So mache denn recht ausgiebigen Gebrauch davon! Sieh darin deine
Hauptaufgabe, damit der Erfolg deiner Arbeit bei allen zu Tage tritt! 16 Achte besonders darauf, dass deine eigene Lebensführung mit deiner Lehre in Einklang steht! Halte treu bei deiner Gemeinde aus!
Denn wenn du dies tust, dann wirst du sowohl dein eigenes Heil als auch das deiner Zuhörer sicher-stellen. Kapitel 5 1 Einen älteren Mann fahre nicht hart an, sondern sprich zu ihm, wie
zu einem Vater; 2 jüngere Leute behandle wie Brüder; ältere Frauen wie Mütter, jüngere Frauen wie Schwestern in aller Sittsamkeit. 3 Witwen, die sonst niemand haben und wirklich bedürftig sind, lasse
eine Unterstützung zukommen. 4 Hat eine Witwe jedoch Kinder oder Enkel, so sollen letztere darauf hingewiesen werden, dass die erste religiöse Pflicht darin besteht, sich der eigenen Angehörigen
anzunehmen und den Eltern und Großeltern die empfangenen Wohltaten zu vergelten; denn das ist wohlgefällig in den Augen Gottes. 5 Eine wirklich bedürftige und alleinstehende Witwe setzt
ihre Hoffnung auf den Herrn; sie verharrt Tag und Nacht in inständigem Gebet. 6 Lebt eine Witwe dagegen in Üppigkeit, so ist sie vor ihrem irdischen Tode bereits geistig tot. 7
So lege denn für deine Gemeindemitglieder folgende Regeln fest, damit sie kein Tadel trifft: 8 Wer für seine Verwandten, besonders für seine eigenen Familien angehörigen, nicht sorgt, hat den Glauben
verleugnet und ist schlechter als ein Ungläubiger. 9 Keine Witwe darf in das Verzeichnis der Mitarbeiterinnen im Gemeindedienst eingetragen werden, wenn sie nicht wenigstens 60
Jahre alt ist; ferner darf sie während ihrer Ehe nicht noch mit andern Männern Verkehr gehabt haben; 10 sie muss vielmehr im Rufe stehen, dass sie in allem Guten, was sie tut, stets pflichttreu ist, -
pflichttreu in der Erziehung ihrer Kinder, in der Gewährung der Gastfreundschaft, in Werken der Demut, in der Hilfeleistung für Bedrängte; mit einem Worte, sie muss eifrig sein in allem Guten. 11
Jüngeren Witwen verweigere die Aufnahme in die Liste der Mitarbeiterinnen für den Gemeindedienst. 12 Denn wenn die sinnliche Lust sie der Sache Christi wieder entfremdet, dann wollen
sie heiraten und ziehen sich so den Vorwurf zu, das zuerst in sie gesetzte Vertrauen getäuscht zu haben. 13 Gleichzeitig schleicht sich Nachlässigkeit im Verrichten ihrer Arbeit bei ihnen ein; doch nicht
bloß das, sondern sie werden auch klatschsüchtig, mischen sich in fremde Angelegenheiten und reden über Dinge, die sie nichts angehen. 14 Es ist daher mein Wille, dass jüngere Witwen wieder
heiraten, Kindern das Leben schenken, sich um ihren Haushalt kümmern und keinem unserer Gegner Anlass zu übler Nachrede geben. 15 Manche von diesen Witwen sind nämlich hinterher in die Schlingen Satans geraten. 16 Hat ein Christ, sei es Mann oder Frau, Witwen in seiner Verwandtschaft, so soll er für sie sorgen. Sie sollen nicht der Gemeinde zur Last fallen. Diese hat genug zu tun, um den Witwen
zu helfen, die ihrer Hilfe wirklich bedürfen. 17 Die Ältesten, die ihr Amt in vorbildlicher Weise verwalten, sollen einer doppelten Entlohnung für würdig erachtet werden, besonders
wenn sie gleichzeitig auch als Prediger und Lehrer tätig sind. 18 Denn die Schrift sagt: "Du sollst einem Ochsen, der auf der Tenne das Getreide ausdrischt, keinen Maulkorb umbinden"; ferner: "Jeder
Arbeiter hat ein Recht auf seinen Lohn." 19 Gegen einen Ältesten nimm keine Klage an, außer wenn sie durch zwei oder drei Zeugen bestätigt wird. 20 Solche Älteste, die sich
etwas zu schulden kommen lassen, weise im Beisein aller Gemeindemitglieder zurecht, damit alle andern durch die Furcht von ähnlichen Verfehlungen abgehalten werden. 21 Ich beschwöre dich
vor dem Angesichte Gottes und Christi Jesu, sowie der auserwählten Boten Gottes, diese Weisungen unparteiisch auszuführen. Erledige jedoch keinen Fall in einer Weise, dass es wie eine gerichtliche Vorladung aussehen könnte. 22
Lege niemand übereilt die Hände auf und mache dich nicht zum Mitschuldigen an den Sünden anderer. 23 Halte du dich rein. Brich mit der Gewohnheit, bloß Wasser zu
trinken; nimm täglich etwas Wein zu dir wegen deines Magenleidens und deiner Schwächeanfälle. 24 Es gibt Leute, bei denen die Sünden offen zu Tage treten und
daher eine öffentliche Verurteilung herausfordern. Bei andern werden sie jedoch erst später bekannt. 25 So gibt es auch gute Werke, die in der Öffentlichkeit bekannt werden; die, bei denen dies nicht der Fall
ist, können doch nicht für immer verborgen bleiben. Kapitel 6 1 Alle, die als Dienstboten bei fremden Herrschaften leben, sollen
nicht vergessen, dass ihre Herren ein Recht darauf haben, von ihnen mit jeglicher Ehrerbietung behandelt zu werden. Wo das nicht beachtet wird, da gereicht es dem Namen Gottes und unserer Lehre zur Schmach. 2
Haben sie Christen als Herren, so sollen sie nicht deswegen, weil jene ihre Glaubensbrüder sind, ihnen weniger Ehre erweisen. Im Gegenteil, sie sollen ihnen um so treuer dienen; denn es
sind ja geliebte Mitchristen, denen ihr Dienst zugute kommt. 3 Das sind die Belehrungen und Unterweisungen, die du deiner Gemeinde erteilen sollst. Wer eine andere Lehre vorträgt und so von
der gesunden Lehre unseres Herrn Jesus Christus und unserer Religion abweicht, der ist verblendet und unwissend; 4 er krankt an der Sucht nach Spitzfindigkeiten und Wortklaubereien; daraus
entstehen dann Missgunst, Streitigkeiten, gegenseitige Beschimpfungen, falsche Schlussfolgerungen der schlimmsten Art; 5 mit einem Wort: Fortdauernde Reibereien, wie sie bei Menschen an
der Tagesordnung sind, denen das gesunde Denken abhanden gekommen ist, und die sich von der Wahrheit abgewandt haben. Diese Art Leute betrachten die Religion nur als ein gewinnbringendes Geschäft. 6
Gewiss ist die Religion auch eine Erwerbsquelle im guten Sinne des Wortes, wenn einer bloß seinen notwendigsten Lebensunterhalt daraus gewinnen will. 7 Denn wir bringen nichts mit,
wenn wir zur Welt kommen und nehmen sicherlich auch nichts mit, wenn wir die Welt verlassen. 8 Haben wir unsere Nahrung und Kleidung, so sollen wir damit zufrieden sein. 9 Die reich werden
wollen, geraten in die Anfechtungen und Fangnetze Satans, sie werden die Opfer einer ganzen Anzahl von törichten und schädlichen Begierden, welche den Menschen ins größte Verderben zu stürzen pflegen. 10
Denn die Wurzel alles Bösen ist die Geldgier. Die Sucht, reich zu werden, hat schon manche zum Abfall vom Glauben gebracht und ihnen viele Seelenqualen bereitet. 11 Wenn du daher
ein Mann nach dem Herzen Gottes sein willst, dann weise alle diese Dinge weit von dir! Das Ziel deines Strebens sei Lauterkeit der Seele, echte Frömmigkeit, Glaube, Liebe, Standhaftigkeit und Geduld. 12
Kämpfe du den guten Kampf des Glaubens und suche das künftige Leben zu erlangen; denn dazu wurdest du berufen, und zu diesem Zwecke legtest du vor vielen Zeugen dein herrliches Glaubensbekenntnis ab! 13
Vor dem Angesicht Gottes, der alles wieder zum geistigen Leben zurückführt, und vor Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus sein herrliches Bekenntnis abgelegt hat, gebe ich dir die Mahnung: 14
Halte dein Amt frei von jeder Makel und jedem Schandfleck, bis unser Herr Jesus erscheint! 15 Seine Wiederkunft wird der Hochgepriesene und allein Gewaltige zu der von Ihm festgesetzten
Zeit herbeiführen, - Er, der König der Könige und Herr der Herren, - 16 Er, der allein Unsterblichkeit besitzt, - Er, der da wohnt in einem unzugänglichen Licht, - Er, den kein Mensch je gesehen hat, noch
sehen kann, - Er, dem die Ehre und die Macht gehört für alle Zeiten. Amen. 17 Denen, die irdischen Reichtum besitzen, schärfe ein, dass sie sich
nicht überheben und ihre Hoffnung nicht auf etwas so Unbeständiges setzen sollen, wie der Reichtum es ist. Nur auf Gott, die Quelle alles Lebens, sollen sie ihr Vertrauen setzen, der uns alles in reicher Fülle
zuteilt, damit wir es genießen sollen. 18 Die Reichen sollen Gutes tun und reich zu werden suchen an guten Werken; 19 darum sollen sie
freigebig sein und Mildtätigkeit üben und sich so ein schönes Kapital ansammeln für die Zukunft. Dann werden sie sich ein Leben sichern, das wirklich ein Leben genannt werden kann. 20
Mein lieber Timotheus! Wache über das dir anvertraute Gut! Kümmere dich nicht um das leere Geschwätz und die Einwürfe der sogenannten 'Wissenschaft'. 21 Manche, die sich 'Gelehrte' nennen,
sind auf Wege geraten, die weit abliegen von den Wahrheiten, die der Glaube lehrt. Die Gnade Gottes sei mit dir! Amen. Zweiter Brief des Apostels Paulus an Timotheus Kapitel 1 1 Paulus, der nach dem Willen Gottes ein Apostel Christi Jesu wurde, um die Botschaft von dem geistigen Leben zu verkünden, das
in der Gemeinschaft mit Christus Jesus ist, entbietet seinem lieben Sohn Timotheus seinen Gruß. 2 Gnade, Erbarmen und Friede sei dir verliehen von Gott dem Vater und unserm Herrn Christus Jesus. 3
Ich bin Gott, dem ich seit meiner Kindheit mit reinem Gewissen diene, so dankbar dafür, dass ich in meinen Gebeten auch deiner stets gedenken kann. 4 Tag und Nacht sehne ich mich danach, dich
wieder zusehen. Ich kann nämlich die Tränen nicht vergessen, die du bei unserer Trennung weintest. 5 Auch würde es mich mit neuer Freude erfüllen, deinen ungeheuchelten Glauben aus nächster Nähe
auf mich wirken zu lassen, - einen Glauben, von dem schon deine Großmutter Lois und deine Mutter Eunike beseelt waren, und der, wie ich überzeugt bin, auch dir eigen ist. 6
Aus diesem Grunde möchte ich an dich die Mahnung richten, die Gnadengabe Gottes wieder frisch anzufachen, die du damals empfingest, als ich dir meine Hände auflegte. 7 Gott hat uns ja nicht
einen Geist der Verzagtheit verliehen, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. 8 Schäme dich nicht, für unsern Herrn Zeugnis abzulegen; schäme dich auch meiner nicht, der ich des
Herrn wegen in Fesseln liege. Im Gegenteil, nimm auch du an den Leiden teil, die mit der Verkündigung der Heilsbotschaft verbunden sind. 9 Die Kraft dazu wird Gott dir geben. Gott hat uns ja errettet
und dazu berufen, durch ein heiliges Leben die Seligkeit zu erlangen. Er tat es nicht auf Grund unserer Werke, sondern nach seinem freien Willensent-schluss und wegen der Huld, die uns vor undenklichen
Zeiten durch Jesus Christus zuteil wurde. 10 Dadurch, dass Christus Jesus jetzt als unser Erlöser auf der Erde erschien, wurde diese Huld allen sichtbar. Er ist es, der dem Todesfürsten die Macht über uns
genommen hat. Durch diese frohe Botschaft hat er das Licht eines unvergänglichen Lebens vor uns aufleuchten lassen. 11 Und ich bin dazu bestimmt worden, als Herold, Apostel und Lehrer dieser frohen
Botschaft unter den Nichtjuden zu wirken. 12 Dies ist der Grund, weshalb ich all diese Leiden zu erdulden habe. Aber das ist keine Schande für mich. Ich weiß ja, wer der ist, dem
ich geglaubt und vertraut habe. Und ich bin überzeugt, dass dieser auch stark genug ist, über das mir anvertraute Gut bis zu jenem Tage der Abrechnung seine schützende Hand zu halten. 13
Auf Grund der gesunden Lehren, die du von mir hörtest, sollst du allen zum Vorbild werden, - zum Vorbild im Glauben an Christus Jesus und in der Liebe zu ihm. 14 Behüte das herrliche Gut, das in
deine Hand gelegt wurde; die Kraft dazu empfängst du durch einen heiligen Geist, der einem jeden von uns zugeteilt ist. 15 Du weißt bereits, dass alle in Kleinasien mir den Rücken gekehrt
haben; unter diesen befindet sich auch Phygelus und Hermogenes. Der Familie des Onesiphorus möge der Herr besondere Gnade erweisen; 16denn er hat mich oft innerlich aufgerichtet und sich
meiner Gefangenschaft nicht geschämt. 17 Nach seiner Ankunft in Rom hat er vielmehr eifrig nach mir gesucht und mich auch gefunden. 18 Möge Gott der Herr ihn an jenem Tage des Gerichtes
bei Christus dem Herrn Gnade finden lassen. Welch große Dienste er mir in Ephesus erwiesen hat, weißt du selbst am besten. Kapitel 2 1
Nun, mein lieber Sohn, werde immer leistungsfähiger in Ausübung der Gabe, die Christus Jesus dir verlieh. 2 Das, was du von mir hörtest und für dessen Wahrheit du so viele Beweise bekommen
hast, vertraue nur solchen Gläubigen an, die imstande sind, auch andere in der rechten Weise darüber zu belehren. 3 Du aber ertrage die Leiden, wie es ein echter Soldat Christi Jesu tun soll. 4 Kein
Soldat kann sich um diejenigen Dinge des täglichen Lebens kümmern, die dem Broterwerb dienen; sonst ist er nicht in der Lage, die Pflichten zu erfüllen, die sein Kriegsherr von ihm verlangt. 5 Und
wenn einer den Siegeskranz erringen will, dann genügt es nicht, dass er beim Wettkampf bloß anwesend war; er muss vielmehr vorschriftsmäßig gekämpft haben. 6 Der Landmann, der im
Schweiße seines Angesichts den Acker bebaut, hat das erste Anrecht auf die Früchte des Ackers. 7 Suche dir den Sinn meiner Worte selbst klarzumachen; der Herr wird dir schon das volle Verständnis dafür geben. 8
Sei stets der Wahrheit eingedenk, dass Jesus Christus aus dem Reich der geistig Toten wieder Heraufgeführt wurde, - er, der als Mensch aus dem Samen Davids gezeugt worden ist. So lautet
ja die von mir verkündete Heilsbotschaft. 9 Für sie habe ich zu leiden, ja sogar Einkerkerung zu erdulden, als wäre ich ein gemeiner Verbrecher. Doch das Wort Gottes lässt sich nicht einkerkern. 10 So
ertrage ich denn alles gern der Auserwählten wegen, damit auch sie der Rettung teilhaftig werden, die in der Gemeinschaft mit Christus Jesus erlangt wird, und dadurch auch in die künftige Herrlichkeit eingehen.
11 Über jeden Zweifel erhaben ist die Lehre: "Sterben wir mit Christus, so werden wir auch mit ihm leben; 12 bleiben wir standhaft im Leiden, so werden wir auch mit ihm herrschen; verleugnen wir
ihn, so wird er auch uns verleugnen; 13 sind wir ihm untreu, so bleibt er uns dennoch treu; denn er kann ja nicht untreu gegen sich selbst sein." 14
Bringe es allen wieder in Erinnerung und ermahne sie wieder eindringlich vor dem Angesicht des Herrn, sich doch nicht in einen Streit um Worte einzulassen; das führt zu nichts Gutem. Es dient nur zur Verwirrung der Zuhörer.
15 Gib dir die größte Mühe, Gott zu zeigen, dass er sich auf dich verlassen kann; dass du ein Arbeiter bist, der sich seiner Arbeit nicht zu schämen braucht, sondern der das
Wort der Wahrheit nach Inhalt und Form richtig darzubieten versteht! 16 Vermeide die hohlen Phrasen! Sie sind wertlos; denn sie fördern nur noch mehr die verkehrten Religionsanschauungen der Leute. 17
Eine solche Phrase verbreitet sich unter ihnen mit der Schnelligkeit eines Lauffeuers, das über eine dürre Heide dahineilt. Zu diesen Phrasendreschern gehören Hymenäus und Philetus. 18 Sie
sind von der Wahrheit abgeirrt und behaupten, die Auferstehung habe bereits stattgefunden. Dadurch bringen sie manchen um seinen Glauben. 19 Trotz allem bleibt das von Gott gelegte Glaubensfundament
unerschütterlich fest. Es trägt die mit dem Siegel Gottes versehene In-schrift: "Der Herr kennt die Seinen!" Ferner: "Von allem, was Unrecht ist, halte sich jeder fern, der den Namen des Herrn anruft!" 20 In jedem vornehmen Haushalt gibt es nicht nur Geräte von Gold und Silber, sondern auch von Holz und Ton. Die ersteren werden dann gebraucht, wenn man nach außen besondere Ehre einlegen will,
die andern benutzt man zu niedern Alltagszwecken. 21 Hält sich nun jemand von allem Niedrigen rein, so wird er zu den Gefäßen gehören, mit denen der Hausherr besondere Ehre einlegen will. Er
wird einem geheiligten Gefäß gleichen, das dem Hausherrn als besonders wertvoll gilt und bei jeder feierlichen Gelegenheit Verwendung findet. 22
Fliehe die bösen Gelüste der Jugend! Suche das Rechte zu tun, bewahre den Glauben und das Gottesvertrauen und die Liebe, sowie den Frieden mit denen, die den Namen des Herrn mit lauterem Herzen anrufen! 23
An törichten und kindischen Streitfragen beteilige dich nicht! 24 Sie rufen, wie du weißt, nur Streit hervor. Und ein Diener des Herrn soll nicht streiten. Er soll gegen alle sanftmütig sein,
stets die rechte Belehrung erteilen können und einen Widerspruch anderer nicht gleich übel nehmen. 25 Seine Gegner hat er mit aller Milde zurechtzuweisen. Dadurch kann er es vielleicht erreichen, dass
Gott schließlich doch noch eine Änderung ihrer Gesinnung herbeiführt, und sie zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. 26 So können sie wieder zur Besinnung kommen und sich aus der Schlinge
befreien, mit der Satan sie eingefangen hatte, um sie seinem Willen gefügig zu machen. Kapitel 3 1 Das Eine musst du dir merken: Gegen Ende eines jeden Zeitalters
werden schlimme Verhältnisse herrschen. 2 Denn die Menschen werden dann selbstsüchtig und geldgierig sein; in ihrer Großtuerei und ihrem Eigendünkel werden sie alles Hohe und Heilige verhöhnen; den
Eltern werden sie den Gehorsam verweigern, keinen Dank mehr kennen und von Gott nichts mehr wissen wollen. 3 Keine Liebe und keine Treue wird bei ihnen zu finden sein; als Teufel in
Menschengestalt werden sie in Unmäßigkeit und Zügellosigkeit schwelgen; die Liebe zum Guten wird ausgelöscht sein; 4 Verräterei und Kriechertum, Hochmut und Genusssucht werden an die Stelle der Gottesfurcht treten.
5 Trotzdem werden sie an der äußern Form der Religion aus Gewohnheit festhalten, aber von der innern Kraft der Religion wird man bei ihnen auch nicht einen Hauch verspüren. 6
Von Leuten dieser Art halte dich fern! Manche von ihnen schleichen sich nämlich in die Familien ein 7 und fesseln jene Weibsbilder an sich, die eine schwere Sündenbürde mit sich schleppen und der
Spielball aller möglichen Leidenschaften sind. Es sind jene Weibsbilder, die immer Neues lernen möchten und doch nie fähig sind, zur wirklichen Erkenntnis einer Wahrheit zu gelangen. 8Jene
Leute treten in derselben Weise als Feinde der Wahrheit auf, wie Jannes und Jambres seinerzeit gegen Mose auftraten. Es sind Leute, deren Geisteszustand zerrüttet ist, und mit denen man in Glaubenssachen keine Ehre einlegt.
9 Doch sie werden vor aller Welt ebenso ent-larvt werden, wie es bei den eben genannten Männern der Fall war. 10 Du aber bist mir in allem treu gefolgt: sowohl in der Lehre, wie m
deinem ganzen Leben und Streben, im Glauben und in der Geduld, in der Liebe und der Standhaftigkeit, 11 in Verfolgungen und Leiden, wie auch ich sie in Antiochien, Ikonium und Lystra habe erdulden
müssen. Und was für Verfolgungen hatte ich zu bestehen! Aber aus allen hat der Herr mich errettet. 12 Und ähnliche Verfolgungen müssen alle erleiden, die in der Gemeinschaft mit Christus Jesus ein
gottgefälliges Leben zu führen gewillt sind. 13 Dafür sorgen schon all die bösen Menschen und jene Volksverführer, die es von Tag zu Tag ärger treiben; sie sind betrogene Betrüger. 14
Halte du treu fest an dem, was du gelernt hast, und was dir zur vollen Gewissheit geworden ist. 15 Du weißt ja, wer dein Lehrer war. Auch kennst du von Kind auf die Schriften. Aus ihnen kannst
du die Weisheit schöpfen, die dir jenen Weg zur Rettung zeigt, der gefunden wird im Glauben an Christus Jesus. 16 Jede der Schriften ist von einem Geiste Gottes eingegeben. Darum kann sie stets
verwendet werden, um andere zu belehren und ihnen die Beweise für die Wahrheit zu erbringen; 17 durch sie kann man andere bessern und sie in der Vollkommenheit so weit bringen, dass sie Menschen
nach dem Herzen Gottes werden und zu jeder guten Tat bereit sind und darin auch verharren. Kapitel 4 1 Nun beschwöre ich dich bei Gott und bei Christus Jesus, der da als
Richter sowohl der Lebenden als auch der geistig Toten auftreten wird, wenn er wiederkommt und als König erscheint: 2 Verkünde die Wahrheit; doch musst du selbst entscheiden können, wann der
Zeitpunkt dafür der geeignete ist und wann nicht; erbringe den Beweis für die Wahrheit! Bist du gezwungen, zu tadeln und zu ermahnen, so tue es mit der größten Sanftmut und Geduld. 3 Es wird
freilich eine Zeit kommen, wo man die gesunde Lehre nicht mehr gelten lassen will. Man wird sich die Prediger nach eigenem Geschmack und in großer Anzahl aussuchen, nur um sich einen Ohrenschmaus zu verschaffen. 4
Der Wahrheit wird man sein Ohr verschließen und sich lieber leerem Gerede zuwenden. 5 Gehe du in allem mit großer Besonnenheit zu Werke! Nimm die
Leiden ruhig auf dich! In der Verkündigung der Heilsbotschaft erfülle deine Aufgabe und verrichte auch die andern Dienste in der Gemeinde voll und ganz! 6
Was mich betrifft, so sind schon die ersten Anzeichen dafür da, dass ich den Opfertod erleiden muss, und der Augenblick meines Scheidens von dieser Welt nicht mehr fern ist. 7 Ich habe auf dem
Kampffeld des Lebens als guter Streiter Gottes gekämpft, als Wettläufer habe ich das Ziel erreicht; ich habe den Glauben und das Gottvertrauen treu bewahrt; 8 als Letztes erwartet mich nun noch der
Siegeskranz, der für die bestimmt ist, welche das Wohlgefallen Gottes erlangt haben. Ihn wird der Herr, der gerechte Kampfrichter, mir an jenem Tag überreichen, an dem die Kampfpreise verteilt
werden. Aber nicht nur mir wird ein solcher Siegeskranz zuteil, sondern allen denen, die sich nach dem Wiedererscheinen des Herrn mit großer Liebe gesehnt haben. 9
Beeile dich, bald zu mir zu kommen; denn Demas hat mich verlassen. 10 Der Liebe zu dem, was die heutige Welt ihm bietet, konnte er nicht länger widerstehen. Er reiste nach Thessalonich.
Krescens ist nach Galatien und Titus nach Dalmatien. 11 Nur Lukas ist noch bei mir. Hole Markus ab und bring ihn mit; denn er kann mir gute Dienste leisten. 12 Tychikus habe ich nach Ephesus gesandt. In
Troas ließ ich bei Karpus meinen Reisemantel liegen. 13 Bringe ihn mit, wenn du kommst; ebenso die Bücher, vor allem aber die Pergamentrollen. 14
Der Schmied Alexander hat sich sehr bösartig gegen mich gezeigt. 15 Der Herr wird ihm nach seinem Tun vergelten. Nimm auch du dich vor ihm in acht! 16 Bei meiner ersten gerichtlichen Vernehmung
ist er meiner Aussage mit aller Schärfe entgegengetreten. Für mich sprach niemand; alle ließen mich in Stich. Möge es ihnen nicht angerechnet werden. 17 Doch der Herr stand mir zur Seite und
stärkte mich, damit meine Verteidigungsrede im höchsten Maße überzeugend von meinen Lippen käme, und alle Nichtjuden sie hören sollten. So bin ich denn dem Rachen des Löwen glücklich entronnen. 18
Auch wird der Herr mich fernerhin allen böswilligen Anschlägen entreißen und mich in seinem himmlischen Reich in Sicherheit bringen. Er sei gelobt und gepriesen immerdar! Amen. 19
Grüße Priska und Aquila und alle in der Familie des Onesiphorus. 20 Erastus ist in Korinth geblieben. Trophimus ließ ich in Milet zurück, weil er krank war. - 21 Beeile dich, noch vor Einbruch des
Winters zu kommen! Eubulus, Pudes, Linus, Klaudia und alle Brüder lassen dich grüßen. 22 Der Herr Jesus Christus sei dein geistiger Führer! Lebewohl in Frieden! Amen.
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1 Brief des Apostels Paulus an Timotheus |